Dienstag, 3. Juni 2014

Besuch aus Dänemark

Am Samstag hatten wir Besuch aus Dänemark. Jan Andersen, Konstrukteur von Barracuda und Black Marlin (und damit von Kiri) und seine Frau Anette waren auf Verwandtenbesuch im Odenwald und machten einen Abstecher zu unserer Zeltwerft. Auszusetzen hatte Jan eigentlich nichts, was für uns schon mal ein gutes Zeichen war. Da er selbst mit dem Bau eines Black Marlin (allerdings aus Kohlefaser) erst angefangen hat, war er natürlich ziemlich neugierig, wie das Schiff, dass er bisher nur aus Computer-Simulationen kannte, in echt aussieht. "Deutlich geräumiger als Barracuda" stellte er fest.

Jan macht sich ein Bild von Kiri
Gut, dass ich das Ruder schon fertiggestellt hatte. Hier hatte Jan noch einen Tipp: Am hinteren Ende braucht das Ruder eine Abrisskante, um die Bildung von Wirbeln und damit Vibrationen zu vermeiden. Das dürfte sich leicht durch schräges Anschleifen des hinteren Endes realisieren lassen. Dasselbe gilt natürlich auch für das Schwert.

Die Woche fing dann an wie gehabt. Hobeln, schleifen, laminieren.

Hobeln in luftigen Höh'n.
Obwohl, so luftig ist es unter dem Dachfirst gar nicht. Eher gut warm.
Neben diesen Arbeiten werden parallel dazu verschiedene Montagearbeiten durchgeführt. So wurde das hintere Joch mit Metallteilen komplettiert und dann in den Rumpf eingepasst und verklebt.


Einpassen des hinteren Jochs
Für den Laien wirkt es immer wieder verwirrend, wenn er/sie hört, dass solche hochbelastete Teile nur verklebt werden. Keine Schraube? Eine Schraube bedeutet immer eine Punktbelastung und damit ein Ansatzpunkt für zukünftige Risse. Bei einer Verklebung verteilt sich die Belastung gleichmäßig auf eine größere Fläche. Mir fällt dabei immer die Geschichte von Gulliver in Liliput ein, wo der "Riese" Gulliver von den Liliputanern mit tausenden feinen Fäden am Boden gefesselt wird. 
An einigen Stellen lassen sich Schrauben nicht vermeiden, so z.B. beim Befestigen der Metallteile auf dem hölzernen Joch. Doch auch hier werden die Schrauben nicht direkt ins Holz geschraubt. Statt dessen werden größere Löcher ins Holz gebohrt und mit Epoxidharz, dass zusätzlich noch mit Mikrofasern verstärkt wurde, gefüllt. In diese Epoxidharzbett werden die Schrauben versenkt.

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