Montag, 27. Mai 2013

Kiri lernt fliegen

Nach dem Laminieren der verleimten Red-Cedar-Leisten und vor dem Einkleben der Schotten, werden im Bereich der Schotten noch Verstärkungen aus biaxialem Glasfasergelege aufgebracht.

Aufgeklebte Verstärkungen
Die Verbindungsnähte mit den Schotten werden beidseitig mit Glasfaserband verstärkt. Dabei wird zwischen Schotte und Bordwand eine Hohlkehle geformt, was eine sehr stabile Verbindung ergibt. Am besten geht das mit einem selbst gefertigten Spezialwerkzeug.

Stilecht: Rundspachtel aus einer alten Segelkontor-Kundenkarte
Fertige geformte Hohlkehle. 

Das mittlere Schott
Das mittlere Schott besteht nur aus einem schmalen rundum laufenden Steg, so dass man später durch dieses Schott hindurch kriechen kann. Im oberen Bereich wird später ein kräftiger Hartholzblock als Fundament für die Püttings montiert.

 Die eingeklebten Schotten stabilisieren die Auslegerhälfte, so dass diese nun problemlos aus den Mallen gezogen werden können. Eine Auslegerhälfte wiegt etwa 70 kg. Für das Liften reichen Handwinden vollauf. Als Gurte verwende ich das schon erwähnte Polyester-Verpackungsband.

Die Hallenkonstruktion wurde verstärkt. An die Querhölzer werden Handwinden angebracht.

Aus den Mallen gehoben
Nachdem die Auslegerhälfte mit den beiden Winden aus den Mallen gezogen wurde, wird sie an den Querhölzern mit weiteren Gurten befestigt und entlang dieser Hölzer zur Seite geschoben. Nun sind die Mallen wieder frei und es kann mit dem Verleimen einer weiteren Hälfte (erste Hälfte des zweiten Auslegers) begonnen werden. Natürlich wird vorher die Ausrichtung der Mallen überprüft und ggf. korrigiert. Erst nach dem Bau der zweiten Hälfte werden die einzelnen Mallen gedreht und die komplementären Hälften der Ausleger angefertigt.



Donnerstag, 16. Mai 2013

Um das Laminieren vorzubereiten, wurden die Tackerklammern zwischen Leisten und Mallen entfernt. Da wir beim Tackern Polyethylen-Verpackungsband untergelegt hatten (doppelt), lassen sich nun mit einem Ruck am Band ein halbes Dutzend und mehr Klammern auf einmal entfernen. Den Trick habe ich beim Projekt nixX abgeguckt. Größere Leimreste werden mit einem scharfen Stemmeisen entfernt, dann wird alles mit 60er Schleifpapier geschliffen.

Holzoberfläche gesäubert, die ersten Schotten eingepasst
Inzwischen hat es einen ständigen Besucher. Unser Kater Paul hat rausgekriegt, wo sein Mensch sich den ganzen Tag herum treibt. 

Den Bootsbau findet er nicht sonderlich interessant, dafür hat er aber ein warmes, trockenes Plätzchen gefunden.
Nachdem das Wetter uns eine Zwangspause auferlegt hatte (bei Temperaturen unter 18 Grad und Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent sollten keine Epoxidarbeiten durchgeführt werden), beginnt nun das Arbeiten mit Harz und Härter. Zum Einsatz kommt Harz 3321 von Behnke (German Lloyd Zulassung) mit Härter B2. Mit diesem Härter erreichen wir bei Temperaturen um die 20 Grad Topfzeiten von 120-150 Minuten.
Harz und Härter werden mit einer digitalen Küchenwaage im Verhältnis 100:30 abgemischt.
Die Nitrilhandschuhe waren - man glaubt es kaum - in der Apotheke am günstigsten. Für den professionellen Einsatz, wo die selben Handschuhe eine ganze Schicht getragen werden, ist diese Qualität allerdings nicht geeignet. Dort werden Handschuhe mit stärkeren Nitrilschichten benötigt, die den Epoxy-Schadstoffe längere Zeit widerstehen können. Ich trage jedoch ein Paar Handschuhe maximal eine Stunde, so dass die einfachere Qualität genügen dürfte.

Die Schotten werden mit Epoxydharz und 300er Glasfaser beidseitig beschichtet.

Am nächsten Morgen: jemand hat hier Spuren hinterlassen. Wer wohl?
Derweil die ersten Laminierversuche (Schotten) aushärten, werden am Rumpf des Ama noch letzte Vorbereitungen getroffen. Der vorher aus Eiche-Starkfurnier laminierte Steven wird in den Bug eingeklebt.
Steven eingeklebt
Dann kann es losgehen. Das Holz wird zunächst mit einem Pinsel mit Epoxydharz gestrichen. In der Mittagshitze geht das Abbinden schneller. So bald das Harz fest, aber noch klebrig ist, sollte das Glasfasergelege aufgebracht werden. Das spart das Anschleifen, das bei völlig ausgehärtetem Harz nötig wäre. Zum Einsatz kommt unidirektionales Glasfasergelege 300g/qm (HACOTECH), die Faserstränge müssen quer zur Holzfaser laufen.
Arbeitsschutz muss sein: Atemschutzmaske und Handschuhe beim Laminieren
Nach gut vier Stunden Arbeit liegt die Glasfaser im Harzbett. Morgen früh gehts (das Harz wird noch klebrig sein) mit dem Aufbringen von Verstärkungen weiter.

Gesamte Fläche laminiert




Montag, 6. Mai 2013

Die letzte Woche war - mit Unterbrechungen - eine Woche des Strip-Planking. Die erste Ama-Hälfte wurde fertig geplankt, es fehlt noch das Laminieren.

Die ersten zwei Lagen. Die Leisten werden an den Amas fest getackert.
Das untergelegte Polyesterband erleichtert später das Entfernen der Tackerklammern.

Untereinander werden die Leisten mit PU-Kleber verklebt und zum Fixieren quer mit Nägeln verschossen. Die Nägel bleiben drin - deshalb haben wir für die Nägel Edelstahl gewählt. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass das Boot später besser auf dem Radar sichtbar wird. Nageldimensionen: 1,05 x 1,2 x 50 mm.



Kurz vor dem 1. Mai. Am Heck war es nötig, einige Leisten zu verjüngen.
Der PU-Kleber kann sparsam aufgetragen werden, da er beim Abbinden leicht aufschäumt. Während des Klebens und Nagelns trage ich aus Gründen der Sauberkeit und des Arbeitsschutzes Nitril-Einweghandschuhe. Kaum glaublich, aber wahr: in der Apotheke waren sie am günstigsten zu bekommen.

Inzwischen ist rings um unser Zelt der Frühling voll im Gange
Inzwischen brauchen wir uns auch über zu niedrige Temperaturen keine Gedanken mehr zu machen. Bei Sonnenschein und geschlossenen Planen erreicht die Temperatur im Zelt locker 40 - 50 Grad, nach dem Öffnen der Planen sinkt die Temperatur in die erträglichen Mittdreißiger. Für den Sommer müssen wir uns jedoch einen Sonnenschutz überlegen...
Die erste Ama-Hälfte ist fertiggestellt
Für die Ama-Hälfte hatte ich etwa 2kg PU-Kleber benötigt. Nach dem Aushärten des Klebers ist die Fläche schon begehbar. Als nächstes werden die Tackerklammern entfernt, das Innere des Ama-Rumpfes von Leimspuren gereinigt, und die Ränder glatt geschnitten. Allzu fein will ich gar nicht schleifen. Die Leisten sind sägerauh und werden sich so nur um so besser mit dem aufgetragenen Epoxidharz verbinden.