Mittwoch, 30. März 2016

Ostereier

Im letzten Post hatte ich schon ausführlich über die Herstellung der Batterien geschrieben. Inzwischen haben die Batterien ihre Primärladung hinter sich. Dazu wurden alle Zellen parallel geschaltet und gemeinsam auf die gleiche Voltzahl aufgeladen. Die Ladespannung wird dabei auf die maximal zulässige Spannung der Zellen begrenzt. Wird diese Spannung erreicht, sinkt der Ladestrom ab. Sinkt der Ladestrom unter den im Datenblatt angegebenen Ladeschlußstrom (mal Anzahl der Zellen), kann das Laden beendet werden.
Erschwerend kommt jedoch ein Spannungsabfall in den Zuleitungen hinzu. Wichtig ist deshalb, dass die Leitungen zu den Zellenblöcken alle die gleiche Länge haben. Die Spannung am Ladegerät muss etwas höher eingestellt werden, um den Spannungsabfall auszugleichen. Mit einem Meßgerät muss dann die Spannung direkt an den Zellen kontrolliert werden, sonst könnte es zu einer Überladung kommen. Denn: sinkt der Ladestrom, sinkt auch der Spannungsabfall in den Leitungen und die Spannung an den Zellen steigt.
Laden einer 12V-Batterie mit 10 Ampere. 4,0 Volt von 4,2 Volt sind bereits erreicht.
Ein Labornetzteil dient als Ladegerät.
Anschließend werden die Blöcke wieder miteinander in Serie geschaltet. Aus 4,2 Volt werden so 12,6V bzw. 54,6 Volt.

Kleiner Härtetest. Aus Unachtsamkeit wurde eine einzelne Zelle kurzgeschlossen.
Sofort brannte der Sicherungsdraht durch. Funktioniert also prima.

Und so sieht ein Ladekabel aus, wenn ein gesamter Block kurzgeschlossen wird.
Inzwischen haben wir auch den Motor. Es ist ein Torqeedo 4.0 RL geworden, also 4 kW mit Ferngas und langem Schaft. Gekauft haben wir ihn bei Rivers and Tides hier bei uns in der Nähe, und da Rivers and Tides gerade ein Vorführmodell im Angebot hatten, haben wir dieses genommen. Es ist trotzdem schon ein 2015-Modell, also mit Ganzmetallgondel.

Vor der Montage

Die Montage verläuft denkbar einfach. Eine solide Holzplatte (die natürlich noch versiegelt werden muss) wird an den Spiegel gebolzt, der Motor mit Klemmen befestigt.  Der Hochstromstecker sitzt an der Stufe zur Badeplattform.


Nach der Montage. Die beste Position für den Ferngashebel müssen wir uns noch überlegen.
Wie die meisten Torqeedo-Motoren ist auch dieser Motor mit GPS und Reichweitenanzeige ausgerüstet. Für uns ist das allerdings von geringem Wert. Die Reichweitenanzeige funktioniert nur, wenn eine Original-Torqeedo-Batterie oder eine Fremdbatterie exklusiv für den Motor verwendet wird. Das ist bei uns nicht der Fall. Die 48-Volt-Batterie speist außer dem Motor auch das 220V-Netz und das 12V-Netz. Außerdem wird sie während des Betriebs von den Solarzellen aufgeladen. 
Wir werden also auf die Anzeige des Victron-Batteriemonitors vertrauen und daraus die Reichweite abschätzen.

Der Motor hat auch einen Anschluss für eine Fernlenkung. Solche Teile gibt es z.B. für Motorboote in Form eines Bowdenzuges mit angeschlossenem kleinen Lenkrad. Gefällt uns allerdings nicht. Wir werden wohl den Motor irgendwie mit der Pinne koppeln, so dass die Ruder- und Motorbewegungen synchron sind.

Über Ostern haben wir eine kleine Exkursion zum Werksverkauf von Liros gemacht. Und wir wurden bei den Restposten fündig! Den überwiegenden Teil unseres Leinenbedarfs - etwa 500 Meter mit einem großen Vectran- und Dyneema-Anteil - konnten wir aus Restbeständen decken. Und die werden nach Gewicht abgerechnet. Von der Differenz zum regulären Preis konnten wir bequem unseren Kurzurlaub finanzieren...